Am 01. November 2022 veröffentlichte der Gegenwind e.V. in Bad Orb zu ihrer Veranstaltung „10 Jahre Jubiläum“ einen Presseartikel und berichteten in diesem auch von ihrem eingeladenen Redner Herr Vahrenholt. Auf diesen Artikel hat unser Fraktionsvorsitzender und Ortsvorstand-Mitglied Philip Schinkel reagiert und veröffentlichte seine Worte in der GNZ. Die folgenden Abschnitte sind im Wortlaut:
„Als ich die GNZ vom 01. November in der Hand hielt und den Artikel bezüglich der Windkraftgegner- Veranstaltung in Bad Orb gelesen habe, musste ich erschreckend feststellen, dass tatsächlich einige Bürger*innen der Einladung folgten und den wilden Theorien des Herrn Vahrenholt Aufmerksamkeit schenkten. Erleichtert war ich, als ich erkannte, dass niemand meiner Generation (Jahrgang 1998) an diesem Treffen teilgenommen hat. Hoffentlich ist dies ein gutes Zeichen für meine und für die Zukunft meiner Kinder und Kindeskinder. Denn diese Veranstaltung brachte sicherlich keine neuen Erkenntnisse, sondern nur Falschinformationen hervor.
Zuerst möchte ich auf Herrn Kertel zu sprechen kommen. Traurig muss ich als Bad Orber Bürger feststellen, dass er die Stimme des Bürgermeisters an diesem Abend vertritt und gewiss nicht die Stimme der Mehrheit aller Bad Orber Bürger*innen. Die Lobeshymnen sind einfach vollkommen übertrieben und gelten eher anderen Vereinen in Bad Orb, die sich tatsächlich für aktiven Klima- und Umweltschutz engagieren. Vielleicht sollte Herr Kertel auch nochmal das CDU-Landesprogramm lesen, bevor er sich bei seinen Parteikolleg*innen in Wiesbaden unbeliebt macht. Ich bin sehr froh, dass sich unser Bürgermeister Herr Weisbecker nicht an diesem Abend präsentiert hat, besonders wenn ein bekannter Klimaleugner anwesend ist. Herr Vahrenholt.
Anfang 2012 veröffentlichte Herr Vahrenholt das Buch „Die kalte Sonne“ in welchem er beschrieb, dass die Sonne mindestens genauso einen Anteil an der globalen Erderwärmung habe, wie die Menschen. Diese Aussage habe ich doch schon mal irgendwo gehört… Ach ja, das war Frau Beatrix von Storch (MdB, AfD) in einem Interview im Jahre 2017. Auch diese nennt sich übrigens „Klimaschutzexpertin“. Unfassbar diese These. In der Fachwelt wurde diese Veröffentlichung von Vahrenholt übrigens aufs extremste kritisiert. Er gibt Wissenschaftler*innen falsch wieder und instrumentalisiert Zitate derer. Klingt für mich nach bewusster Falschinterpretation. So jemanden lädt man zu sich ein? Ich dachte der Verein will mit Fakten arbeiten? Oder werden hier auch bewusst Falschinformationen genutzt, um die eigenen wirren Thesen zu stützen.
Als ich noch lesen musste, dass Pflanzen doch CO2 lieben und deshalb unsere Erde immer grüner wird, waren für mich alle Klischees erfüllt. Die Grundthese ist nicht falsch, aber sie suggeriert, dass es gut sei, dass wir Menschen noch mehr CO2 produzieren, damit unsere Pflanzen happy sind. Absoluter Unsinn.
Sinn des Vereins ist laut Satzung, die Windkraftanlagen zu hinterfragen und deren Auswirkungen auf Natur und Mensch herauszufinden. Aber sich nun einen Klimaleugner einzuladen und die Teilnehmenden mit Falschinformationen zu füttern, geht einfach zu weit. Über Windkraftanlagen können wir gerne sachlich diskutieren, aber den Klimawandel und die globale Erderwärmung zu leugnen geht absolut nicht und ist einfach nur peinlich. Selbst von Mitgliedern des Vereins hörte ich, dass sie den Vortrag von Herrn Vahrenholt als gruselig empfanden und seine Theorien nicht unterstützen. Hat sich da jemand im Vorstand verschätzt?
Ich bitte alle darum: Glaubt diesen Unsinn nicht. Informiert euch bei seriösen Stellen, wie dem Bundesumweltministerium, dem Umweltbundesamt, dem BUND oder geht ganz einfach in die Bibliothek und lest euch Fachliteratur durch. Die gibt’s auch in leichter Sprache, sodass die teilweise komplizierten Themen einfach erklärt werden. Nutze ich bei gewissen Themengebieten auch.
Ich kann verstehen, dass die globale Erwärmung, der Klimawandel und alles was dazu gehört für viele nicht leicht zu verstehen ist. Es bringt meiner Meinung nach auch nichts, die Menschen in Panik zu versetzen wegen des Klimawandels, aber es muss allen klar gemacht werden, dass wir in einer wirklich ernsten Situation sind, weshalb wir in vielen Bereichen handeln müssen. Nur so können wir dafür sorgen, dass unsere Erde noch eine lange Zeit vor sich hat und noch viele Generationen nach uns die Wunder der Natur erforschen können.“